Wohnen und Arbeiten in Moritzhöfen

Bayreuth
Realisierungswettbewerb – 3. PREIS

Titel:
Wohnen und Arbeiten in Moritzhöfen

Auftraggeber:
BayernHeim GmbH
Karl-Scharnagel-Ring 6
80539 München

Leistung:
Realisierungswettbewerb, gesetzter Teilnehmer

Ausführungszeit:
2020

Geschossfläche:
Wohnquartier, Kita, Familien-und Quartierszentrum       30.580 m2
Verwaltung                                                                                 2.990 m2
Parkgarage                                                                                 3.970 m2

Landschaftsplanung:
michellerundschalk München

Platzierung:
3. Preis

Städtebau:

 Das städtebauliche Konzept ist geprägt durch die Fortsetzung der blockrandschließenden Bebauung des Gevierts Ludwig-Thoma-, Leibniz-, Pottensteiner- und Justus-Liebig-Straße und die Integration der offenen Struktur des Viertels um den Aubach im Osten. Der Grünzug des Erholungsgebiets Röhrensee wird ins Quartier bis zur Ludwig-Thoma-Straße fortgesetzt. Im Schnittpunkt mit der fußläufigen Ost-West-Verbindung ist der Quartiersplatz situiert.

In der freien Binnenstruktur von Punkthäusern gruppieren sich je vier Häuser um einen halbprivaten Hof, sodaß wiederum Ensembles mit einer eigenen räumlichen und gemeinschaftlichen Mitte (Hof mit Mietergärten) entstehen. Jedes Ensemble ist durch einen Hochpunkt räumlich wirksam akzentuiert.

Die vernetzten, räumlich differenzierten, maßstäblichen und übersichtlichen grünen Freibereiche gewähren vielfältige Bezüge und Blickbeziehung auf Bodenebene wie auch aus den Wohnungen.

Die gewählten modularen Gebäude, die versetzte Positionierung der Bauten zueinander und die gewählten Gebäudehöhen (im Geschoßwohnungsbau zwischen 3 und 8 Geschoßen) sollen abwechslungsreiche Atmosphären zwischen Dichte und Weite, Durchblick und definiertem Raum schaffen.

Am zentral gelegenen, baumüberstandenen Quartiersplatz sollen Familien- und Quartierszentrum und Cafè zur Schaffung einer belebten, sozialen Mitte des neuen Quartiers situiert werden. Auf diesen Platz mündet auch der Wegeanschluß zur nördlich gelegenen Innenstadt.

Architektur

Mit den vorgeschlagenen Bauten soll ein hohes Maß an Identität des Quartiers Moritzhöfe erreicht werden.

Es werden, unter Wahrung eines einheitlichen Gesamtbildes des Ensembles, zwei Haustypen entwickelt und wiederholt, die dem neuen Wohngebiet in Verwebung mit den angelegten Freiräumen eine eindeutige Identifikation geben. Die beiden Typen unterscheiden sich strukturell durch die Bauweise. Die Punkthäuser sind in Holzhybridbauweise konzipiert, die liegenden Baukörper an den Strassen in Massivbauweise. Entsprechende Holz- bzw. Putzfassaden kommunizieren die zwei Bauweisen.

Alle Wohnungen der Punkthäuser erhalten als privaten Freibereich Loggien. Die Wohnungen der beiden Gebäuderiegel an der Leibnizstrasse Loggienbalkone, im Erdgeschoss zusätzlich eine nach Süden orientierteTerrasse und maßstäbliche private Gartenanteile.

Die Verortung von Fahrrad- und Müllräumen wird innerhalb der Baukörper vorgeschlagen, sodaß eine klare und unverstellte Setzung der Baukörper gewährleistet ist.

Natürlich belichtete Treppenhäuser erhöhen die Aufenthaltsqualität und das Sicherheitsempfinden der Bewohner.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit

 Bei den Holzhybrid-. bzw. Massivhäusern werden in sich identische Baukörpertypologien vorgeschlagen, sodaß bei der Realisierung mehrerer Einheiten von einer wirtschaftlichen Planung und Erstellung ausgegangen werden kann. Größter Wert wird auf das Durchhalten der vertikalen haustechnischen Erschließungssysteme, Tragstrukturen und Wohnungsgrundrisse gelegt.

Durch die vorgeschlagene Holz-Hybrid-Konstruktion besteht ein hoher Verfertigungsgrad, die Bauzeit kann deutlich reduziert werden

Im Holzhybridhaus werden größtmögliche Energieeffektivität mit maximaler Raumflexibilität verwirklicht. Die positiven Eigenschaften beider Baustoffe (Holz/Beton) wie Wärmedämmung/ Schallschutz/ Sicherheit werden in der Verbundkonstruktion im Geschoßwohnungsbau optimiert.

Die flexible Gestaltbarkeit der Wohnflächen (Teilbarkeit, Abtrennbarkeit bzw. Zuschlagbarkeit einzelner Räume) soll den Anforderungen des Wohnens in allen Lebensphasen gerecht werden.

Zwei Argumente stützen diese Entwicklung: Zum einen die ökonomische Anforderung mit Wohnfläche äußerst sparsam umzugehen und der dauernden Wohnflächenfortentwicklung effektiv entgegenzuwirken.